Aktuelle Meldungen

14. Februar 2018


68. Berlinale

Ein Filmauswahl mit sächsischer Beteiligung

Berlinale 2018 Plakat

Die 68. Berlinale – Berlin International Film Festival wird am 15. Februar 2018 in Berlin mit der Weltpremiere von ISLE OF DOGS des Regisseurs Wes Anderson eröffnet. Andersons vorheriger Film, GRAND BUDAPEST HOTEL, wurde 2013 u.a. in Görlitz gedreht. Vom 15. bis zum 25. Februar 2018 gibt es nun zahlreiche Filme mit sächsischer Beteiligung in den Sektionen der Berlinale zu sehen – vom Internationalen Wettbewerb, über die Sektion Perspektive Neue Deutsches Kino bis hin zu einem Sonderprogramm, das sich dem 25. Jubiläum des Deutschen Instituts für Animationsfilm widmet.

 

Internationaler Wettbewerb

IN DEN GÄNGEN – R: Thomas Stuber – Sommerhaus Filmproduktion mit u.a. MDR – Mitteldeutscher Rundfunk, Departures Film GmbH


Christian ist neu im Großmarkt. Schweigend taucht er in das unbekannte Universum ein: die langen Gänge, die ewige Ordnung der Warenlager, die surreale Mechanik der Gabelstapler. Bruno, der Kollege aus der Getränkeabteilung, nimmt sich seiner an, zeigt ihm Tricks und Kniffe, wird ein väterlicher Freund. Und dann ist da noch Marion von den Süßwaren, die ihre kleinen Scherze mit Christian treibt. Als er sich in sie verliebt, fiebert der ganze Großmarkt mit. Doch Marion ist verheiratet – nicht sehr glücklich, wie es heißt. Plötzlich ist sie krankgeschrieben. Christian fällt in ein tiefes Loch. So tief, dass sein altes, elendes Leben ihn wieder einzuholen droht.

Mit In den Gängen öffnet Thomas Stuber den Blick für die Lebenswelt eines einfachen Angestellten in der ostdeutschen Provinz. In streng kadrierten Bildern entfaltet sich eine Choreografie von Menschen und Dingen, Realität, Sehnsucht und Traum. Alltägliches verwandelt sich in magischen Realismus, der über die zarte Liebesgeschichte hinaus vorsichtig auf das Prinzip Hoffnung verweist. (Berlinale)

 

Fr | 23.02. | 18:30 | Berlinale Palast (E)
Sa | 24.02. | 12:00 | Friedrichstadt-Palast (E)
Sa | 24.02. | 15:00 | Haus der Berliner Festspiele (E)
So | 25.02. | 21:00 |
Berlinale Palast (E)

 

3 TAGE IN QUIBERON – R: Emily Atef – Rohfilm Factory, Departures Film GmbH

 

Robert Lebecks Bilder von Romy Schneider gingen um die Welt. Sie fangen das widersprüchliche Wesen der Schauspielerin ein, ihre Ausgelassenheit, ihre Melancholie, ihren Schmerz. Lebeck machte auch die Fotos für das legendäre Interview, das Romy Schneider 1981 in Quiberon dem „Stern“-Reporter Michael Jürgs trotz schlechter Erfahrungen mit der deutschen Presse gab. In den bretonischen Kurort hatte sie sich zur Erholung zurückgezogen. Ihre langjährige Freundin Hilde leistete ihr Gesellschaft. Das Interview und die Schwarz-Weiß-Fotos sind die Grundlage für einen Spielfilm, der die besondere Atmosphäre jener Tage einfängt, in denen sich Romy Schneider bis zur Schmerzgrenze öffnet. Je mehr die Schauspielerin von sich zeigt, der Mensch hinter dem Star zum Vorschein kommt, desto mehr Bewegung kommt in das Quartett. Hilde möchte die Freundin vor sich selbst schützen, die mit entwaffnender Ehrlichkeit den zynischen Reporter aus der Reserve lockt. Lebeck entdeckt bei seinen Sessions die vielen Gesichter der Romy Schneider noch einmal neu. Es entsteht das vielschichtige Porträt einer mitreißenden Schauspielerin und Frau, die schonungslos alles gibt und sich dennoch nur selten gesehen und wahrgenommen fühlt. (Berlinale)

 

Mo|19.02. | 18:15 | Berlinale Palast (E, D) | Presentation of European Shooting Stars 2018
Di | 20.02. | 12:00 | Friedrichstadt-Palast (E, D)
Di | 20.02. | 21:00 | Haus der Berliner Festspiele (E, D)
Mi | 21.02. | 21:30 | filmkunst 66 (E, D) | Berlinale Goes Kiez
So | 25.02. | 12:45 | Berlinale Palast (E, D)

 

TOUCH ME NOT -– R: Adina Pintilie – Rohfilm Productions GmbH

 

„Sag mir, wie du mich geliebt hast, damit ich verstehe, wie ich lieben kann.“
Eine Filmemacherin und ihre Protagonist*innen lassen sich gemeinsam auf ein persönliches Forschungsprojekt zum Thema Intimität ein. Touch Me Not nimmt uns mit auf eine Entdeckungsreise durch die Gefühlswelten von Laura, Tómas und Christian, bei der die Grenzen zwischen Fiktion und Realität verschwimmen, und bietet zutiefst einfühlsame Einblicke in deren Leben. Weil sie sich nach Intimität sehnen, aber gleichzeitig große Angst davor haben, arbeiten sie daran, gewohnte Handlungsmuster, Abwehrmechanismen und Tabus zu überwinden, sich von ihnen zu lösen und endlich frei zu sein.
Touch Me Not untersucht, wie wir Intimität auf unvermutete Art und Weise erleben und uns gegenseitig lieben können, ohne uns selbst zu verlieren. (Berlinale)

 

Do | 22.02. | 22:00 | Berlinale Palast (D, E)
Fr | 23.02. | 12:00 | Friedrichstadt-Palast (D, E)
Sa | 24.02. | 18:00 | Friedrichstadt-Palast (D, E)
So | 25.02. | 22:30 | International (D, E)

 

 

Perspektive Deutsches Kino

WHATEVER HAPPENS NEXT – R: Julian Pörksen – Gieren & Pörksen Filmproduktions GbR

 

Klar, gehen könnte man immer. Jetzt. Sofort. Man könnte aus dem Auto, dem Zug, vom Fahrrad steigen und einfach weg sein. Diesem Gedanken, den man normalerweise rasch verdrängt, gibt der 43-jährige Paul Zeise eines Tages nach und lässt alles zurück: Frau, Beruf, die gesamte bürgerliche Existenz. Fortan gondelt er als freundlicher Taugenichts, Schnorrer und Hochstapler durchs Land. Ungebeten setzt er sich in fremde Autos, ebenso ungebeten taucht er auf Partys und Beerdigungen auf, macht gemeinsame Sache mit einer dementen Großmutter und versetzt unabsichtlich eine Kleinfamilie in Angst und Schrecken, weil er sich schamlos in deren Leben drängt. Von einem Studenten nach Polen mitgenommen, irrt er dort als Wohnungsloser durch die Straßen, zieht zwischenzeitlich ins Krankenhaus ein und verliebt sich schließlich in die etwas durchgeknallte Nele (29), die ihn ihrerseits ins Wunderland ihres Lebens hineinzieht. Dass ihm inzwischen ein von seiner Frau beauftragter Privatdetektiv auf den Fersen ist, ahnt Paul nicht. Julian Pörksens Film ist ein ebenso komischer wie melancholischer Streifzug durch unsere Gesellschaft, eine von schönen, dubiosen und verirrten Charakteren bevölkerte Welt. (Berlinale)

 

Mi | 21.02. | 19:00 | CinemaxX 3 (E)
Do | 22.02. | 20:00 | CinemaxX 1 (E)
Fr | 23.02. | 12:30 | Colosseum 1 (E)

 

 

LUZ – R: Tilman Singer (gebürtig aus Leipzig, Sachsen)

 

Regnerische Nacht. Luz, eine junge Taxifahrerin, schleppt sich durch die beleuchtete Tür einer heruntergekommenen Polizeidienststelle. In einem Nachtlokal verwickelt die verführerische Nora den Polizeipsychotherapeuten Dr. Rossini in ein Gespräch. Im Verlauf des Abends erzählt sie von der rebellischen Vergangenheit ihrer alten Schulkameradin Luz auf einer chilenischen Mädchenschule. Nora ist von einem Dämon besessen. Dieses Wesen, das von ihr Besitz ergriffen hat, sehnt sich nach der Frau, die es liebt – Luz. Nora macht Dr. Rossini betrunken und der Dämon bemächtigt sich des ahnungslosen Therapeuten. Unter Aufsicht seiner Kollegen, der Kommissarin Bertillon und des Übersetzers Olarte, versetzt Dr. Rossini auf dem Kommissariat die verwirrte Luz in Hypnose. Luz exerziert die Geschehnisse kurz vor ihrer Ankunft bei der Polizei durch. Doch das Wesen, das unbemerkt in Dr. Rossini steckt, will mehr. Allmählich nimmt es Einfluss auf Luz’ Erinnerungsspiel und legt dabei lange Verdrängtes wieder frei. Luz ist ein Thriller, der mit der Sinneswahrnehmung der Zuschauer*innen spielt. (Berlinale)

 

Di | 20.02. | 22:30 | CinemaxX 1 (E, D)
Mi | 21.02. | 12:30 | Colosseum 1 (E, D)

 

Berlinale Special Gala


BECOMING ASTRID – R: Pernille Fischer Christensen (Drehort u.a. Grimma, Sachsen)

 

Für Astrid und ihre Geschwister ist es ein Glück, auf dem Pfarrbauernhof ihrer Eltern in Vimmerby aufzuwachsen. Obwohl strenge, religiöse Werte den Tagesablauf bestimmen, vermitteln ihnen Mutter Hanna und Vater Samuel doch immer auch Geborgenheit und einen Sinn für Freiheit. Sie ermöglichen Astrid, eine weiterführende Schule zu besuchen, die eigentlich nur reichen Bürgerkindern vorbehalten ist, und sie stellen sich der 18-Jährigen auch nicht in den Weg, als der Eigentümer der Ortszeitung ihr eine Stelle als Volontärin in der Redaktion anbietet. Reinhold Blomberg bringt ihr nicht nur bei, Korrektur zu lesen und Texte zu schreiben, er verliebt sich auch in sie. Als sie schwanger wird, fasst Astrid einen folgenreichen Entschluss: Sie lehnt es ab, ihn zu heiraten, und will allein für sich und ihren Sohn Lasse sorgen.
In ihrem Film über die Jugendjahre der Schriftstellerin Astrid Lindgren (1907–2002) porträtiert Pernille Fischer Christensen eine starke, unabhängige junge Frau, die gesellschaftliche Normen aufbricht und sich schwierigen Entscheidungen mutig stellt. Alba August charakterisiert ihre Astrid als wild und zugleich nachdenklich, verantwortungsvoll und im Kampf mit den eigenen Schuldgefühlen. (Berlinale)

 

Mi | 21.02. | 21:00 | Friedrichstadt-Palast (E)
Do | 22.02. | 12:30 | Zoo Palast 1 (E)
Do | 22.02. | 15:30 | Neues Off (E) | Berlinale Goes Kiez
Do | 22.02. | 18:30 | Friedrichstadt-Palast (E)
So | 25.02. | 10:00 | Berlinale Palast (E)

 

Forum


AGGREGAT – R: Marie Wilke – Schnitt: Jan Soldat (gebürtig aus Chemnitz, Sachsen)

 

Die Führungen im Reichstagsgebäude sind gut besucht, bei der simulierten Abstimmung über ein Gesetz gibt es viele Lacher. Im Infomobil des Bundestags am Standort Dresden beklagt ein Bürger fehlende Volksnähe. SPD-Abgeordnete üben in einem Workshop Strategien des Umgangs mit rechtspopulistischen Thesen. Eine Menschenmenge skandiert: Macht die Grenzen dicht! Journalisten von taz und Bild-Zeitung diskutieren die Themen des Tages. Eine TV-Redaktion des MDR produziert den Beitrag „Angriff auf die Demokratie – Die Neue Rechte“. Nüchtern und unaufgeregt versammelt Aggregat scharfsinnig beobachtete und angeordnete Szenen aus dem aktuellen politischen und medialen Alltag in Deutschland. Die Kamera ist konzentriert und lässt sich nicht ablenken, die Montage operiert mit Schwarzbildern und harten Schnitten. Die nicht verbundenen Fragmente zeigen unkommentiert Situationen, die Vermittlung von Politik oder Kommunikation über Gesellschaft betreffen. Dabei geraten die Rolle der Medien als vierte Gewalt und diverse die Berichterstattung prägende Kriterien genauso in den Blick, wie der Eindruck entsteht, dass es noch viel Kleinarbeit brauchen wird, um die große demokratische Idee zu bewahren. (Berlinale)

 

Di | 20.02. | 19:00 | CineStar 8 (E)
Mi | 21.02. | 20:00 | Colosseum 1 (E)
Sa | 24.02. | 20:00 | Kino Arsenal 1 (E)
So | 25.02. | 16:30 | Akademie der Künste (E)

 

Generation Kplus


PINGUIN – R: Julia Ocker – Animation u.a. Urte Zintler (Leipzig, Sachsen)

 

Ein schüchterner Pinguin-Kellner mit roter Fliege gibt sich alle Mühe, die Gäste perfekt zu bedienen. Doch als eine kandierte Kirsche von der Torte rollt, löst dies eine Kettenreaktion verhängnisvoller Ereignisse aus. Schon bald verwandelt sich die unterkühlte Party in ein ausgelassenes Fest. Die fantasievolle Animation gehört zu der Reihe „Animanimals“, in der Julia Ocker sich mit einem Augenzwinkern tierischen Charakterzügen widmet. (Berlinale)

 

Kurzfilme 1 – KplusDi

Di | 20.02. |  10:00 | HKW (E)
Mi | 21.02. | 09:30 | Filmtheater am Friedrichshain (E)
Do | 22.02. | 10:30 | CinemaxX 1 (E)
Fr | 23.02. | 10:00 | Zoo Palast 2 (E)

Alle Angaben ohne Gewähr. Mögliche Änderungen unter www.berlinale.de


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