23. Juli 2018 // Pressemitteilung
ANIMATIONSFILMNACHT ANALOG

Die Entdeckung, Lutz Dammbeck, DDR 1983, ©DIAF-Archiv
Anlässlich seines 25. Geburtstags zeigt das Deutsche Institut für Animationsfilm (DIAF) e. V. ausgewählte Werke aus dem deutschen Animationsfilmschaffen der vergangenen sechs Jahrzehnte ‒ ganz klassisch von 35-mm-Filmrollen mit einer transportablen Kinoanlage beim Palaissommer Dresden.
Das vielfältige kinematografische Erbe, das das DIAF sammelt, bewahrt, restauriert und der Öffentlichkeit zugänglich macht, bewegt sich von klassisch bis satirisch, von sagenhaft bis sonderbar, von „lebendigen“ Kugelschreiber-Zeichnungen bis zu aufwendigen Figurenanimationen. Einige sind beispielhaft in der „Filmnacht analog“ zu sehen.
Mit Puppenanimation gestalteten die DEFA-Trickfilmer zahlreiche Rübezahl-Adaptionen gemeinsam mit ihren tschechischen Kollegen (Rübezahl und die bärtigen Frauen). Mit den stark stilisierten Drahtfiguren Filopat & Patafil suchten die Dresdner Anschluss an die internationale Animationsfilm-Avantgarde und begeisterten auch die westeuropäischen Fernsehzuschauer (Galerie). Ab den 1970er Jahren wurde der Ton im DEFA-Trickfilmstudio kritischer, neue Themen kamen hinzu. Die Dominanz des Kinderfilms wurde aufgebrochen und freie Künstler wie Helge Leiberg probierten sich kinematografisch aus (Fridolin der Schmetterling). Die Zensur übersah, wie humorvoll die Panne des DDR-Staates illustriert wurde. Und man träumte sich mit sehnsüchtig-eigenwilligen Filmhelden in die verheißungsvolle Ferne (Die Entdeckung).
Nicht fehlen dürfen natürlich DIAF-Archivschätze aus der Nachwendezeit. Mit Virtuosität, skurrilem Humor und Selbstironie präsentieren Jochen Ehmann und Heinrich Sabl Schlaglichter aus der Filmgeschichte. Wie Fantasie und Etwas-anders-machen das Leben bereichern und verändern können, zeigen die Rinnsteinpiraten und Herbert Indianerfrosch.
Es lebe der Animationsfilm!
Datum/Zeit: Di, 31.7.2018, 21 Uhr
Ort: Park am Japanischen Palais
Eintritt: frei