18. Oktober 2018 // Nadine Faust
Filme von Wolfgang H. Scholz

„Schattensucher“, 1994
Filme gucken in der Bibliothek? Das ist an speziellen Mediaplätzen in der Sächsischen Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek Dresden (SLUB) schon länger möglich. Unter anderem ist dort ein Großteil des filmischen Schaffens von Wolfgang H. Scholz zu finden. Der Maler, Fotograf und Filmemacher hatte der Bibliothek die Filme 2016 geschenkt – sowie die Aufführungsrechte für seine Dresden-Filme „Schattensucher“, „Verlorene Flügel“ und „Krähenzeit“.
Für die SLUB Grund genug, erstmals eine Filmreihe in den eigenen Räumlichkeiten zu zeigen. Die ist Anfang Oktober mit dem neuesten der Werke, „Krähenzeit“ von 2014, gestartet. „Schattensucher“ und „Verlorene Flügel“ folgen am 23. Oktober und 13. November (je 19 Uhr im Klemperersaal).
Mit „Schattensucher“ von 1994 kehrt Scholz halb dokumentarisch, halb fiktional an den Ort seiner Kindheit zurück – an den Dresdner Schillerplatz, an dem er in einer Drechslerfamilie aufgewachsen ist. Die Aufführung wird von einem Gespräch zwischen ihm und dem Dresdner Kameramann sowie Filmkenner Ernst Hirsch begleitet. Die Moderation übernimmt André Eckardt, Projektleiter „Audiovisuelles Erbe Sachsen“ beim FILMVERBAND SACHSEN E.V.
„Verlorene Flügel“ von 1999 baut ebenso wie „Krähenzeit“ auf „Schattensucher“ auf, zeigt das Aufeinandertreffen eines Jungen mit einer älteren Dame in der Wendezeit. Auch hierzu wird Scholz, selbst Mitglied im Filmverband, schließlich Rede und Antwort stehen.
Scholz wird 1958 in Dresden geboren und studiert Bildende Kunst an der Hochschule für Bildende Künste Dresden sowie Graphologie bei Ingeborg Rudolph in Leipzig. Er selbst lehrt an der Hochschule für Fernsehen und Film in München sowie am Centro de Capacitación Cinematográfica in Mexico City. Er arbeitet für zahlreiche deutsche und europäische Fernsehsender und gründet 1994 die Sic! Film Production GmbH, die einen ihrer Firmensitze in Dresden hat. 2001 baut er sich ein Atelier in Mexiko City auf, lebt und arbeitet dort. Aber auch in München und Dresden. „In Dresden arbeite ich seit etwas mehr als vier Jahren wieder ständiger, seit ich mein Atelier im Künstlerhaus Loschwitz bezogen habe“, sagt Scholz. Hier findet er „wunderbare Arbeitsbedingungen und Kollegen, aber auch die Nähe zu Berlin.“ Und er fügt hinzu: „Durch die Arbeit hier ergibt sich für mich immer mehr eine Verbundenheit zu Dresden.“
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