29. Juni 2018
Filmfest München

Die Eröffnung des Filmfests findet jedes Jahr im Bayerischen Hof statt. Das sieht nicht nur nach Helmut Dietl aus, es fühlt sich auch meistens so an. (Foto: Filmfest München)
Söder sagt, im Fußball könne man Tore kaufen, und dieses Prinzip will er aufs Filmfest übertragen.
Der Freistaat, so Söder, wird sein Engagement beim Filmfest von 2019 an um drei Millionen Euro pro Jahr erhöhen. Das Festival, gegründet 1983, wird vor allem vom Staat und der Stadt München getragen. Beide stemmten den Großteil des Budgets von bislang 3,5 Millionen Euro bisher ungefähr zu gleichen Teilen. Mit den zusätzlichen drei Millionen Euro würde der Staat, so Söder weiter, sein bisheriges Engagement beim Filmfest um 170 Prozent steigern. Ketzerisch gedacht: Wenn man das Filmfest allerdings nach den Regeln eines Erstligafestivals untersucht, zu dem Söder es ausbauen will, wirkt es dummerweise auch gleich um 170 Prozent provinzieller.
Was der Minister und die Leiterin aber durchaus mit dem Geld anstellen könnten, wäre die Beseitigung vorhandener Probleme: Viele Mitarbeiter von Filmfestivals, auch in München, arbeiten mit befristeten Verträgen und für geringe Löhne. Das macht eine vernünftige Lebensplanung in München, wo zumindest die Preise auf Hollywoodniveau sind, nicht leicht. Es ließe sich also Abhilfe schaffen.