15. November 2018 // Gisela Wehrl
Mehr „Head of Departments“

Foto: Filmfestival SCHLINGEL
Crew-Mitglieder waren in diesem Jahr gut gebucht – bundesweit und in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen. Das zeigte sich auch bei der Panel-Diskussion „Standort Mitteldeutschland“, die im Rahmen des 2. Industry Forums des Schlingel-Festivals stattfand.
„Es gibt bei Crew und Dienstleistern in der Region keine Lücken mehr“, betonte Nicole Kellerhals, Produzentin bei X Filme. Mit Annekathrin Heubner saß auch die erste freischaffende Casting Directorin Thüringens mit auf dem Panel (in Sachsen gab es bereits Fischers Fritzis). Heubner ist zwar nicht nur für mitteldeutsche Projekte tätig, aber: „Ich profitiere von der MDM und dem sogenannten Regionaleffekt.“
„Aber mittlerweile wird so viel gedreht, dass es noch einen großen Bedarf gibt – gerade was die Head of Departments angeht“, sagte Kellerhals, die in diesem Sommer „Alfons Zitterbacke“ in der MDM-Region drehte. Die Produzentin versteht, dass der Förderung gerade dieser leitenden Funktionen wichtig sind: „Aber mittlerweile sind die Leute so ausgebucht, dass man das zum Teil nicht schafft.“ Bei den Teammitgliedern von „Zitterbacke“ war dennoch die Überzahl aus Mitteldeutschland: Conrad Lobst übernahm bspw. die 2. Kamera. Als einen wichtigen Aspekt in der Region findet Kellerhals die Drehorte: „Es gibt hier Orte zu entdecken, die du im Kino noch nicht gesehen hast.“ Ein Standortvorteil ist für Kellerhals auf alle Fälle die Offenheit der Kommunen für Dreharbeiten, was sich wiederum auf die Kosten auswirkt: „Diese Kooperationsbereitschaft hat vieles auf unkomplizierte Weise möglich gemacht. Wir hätten ‚Alfons Zitterbacke‘ so nie in München oder Berlin drehen können.“
Martin Rohé von Neue Bioskop Film in Leipzig fehlen in der Region noch „Head of Departments auf internationalem Niveau“. Rohé arbeitet seit Anfang 2018 als Produzent für die Neue Bioskop Film: „Wir wollen mit großen, besonderen Projekten am neuen Standort auf uns aufmerksam machen. Die MDM hat uns bereits unterstützt.“ Als Wunsch an die Forderung formulierte er, ob die Bearbeitungszeiten bei internationalen Großprojekten verkürzt werden könnten, wie das beispielsweise beim FFF Bayern gehandhabt wird.
Kinderfilme und Förderrückzahlungen
Markus Görsch, der Leiter des MDM-Förderbereichs stellte den internationalen Festivalgästen die Spezifika der Förderung in Deutschland und der Region vor. Zudem betonte er: „Die Förderung von Kinderfilmen ist für die MDM sehr wichtig.“ Görsch verwies u.a. die Erfolge von „Bibi & Tina“. Alle vier Teile wurden von der MDM gefördert, bei allen flossen auch Gelder an die Förderung zurück. Jenseits von bekannten Marken ist Görsch froh, dass sich in den letzten Jahren die Initiative „Der besondere Kinderfilm“ entwickelt hat. Im Fernsehen liefen die bisherigen Produktionen recht erfolgreich, die Kinoerfolge waren bislang eher gering.