»Vision, die, Traumbild, prophetisches Zukunftsbild, Erscheinung; als Wirklichkeit empfundene anschauliche Gesichtswahrnehmung, der kein empirisch fassbarer Gegenstand entspricht.« So beschreibt der Brockhaus (einer der letzten noch gedruckten), worum es in diesem Jahr beim wichtigsten filmpolitischen Treffen der sächsischen Filmbranche, unserem inzwischen 8. Filmsommer Sachsen, gehen soll.
Wir wollen den Blick nicht auf den Status Quo ausrichten und erneut eine Problemdebatte führen, sondern über Ziele, Möglichkeiten und auch Wünsche für die Zukunft im Filmland Sachsen sprechen. Denn mit einer Vorstellung vom Wohin lässt sich viel besser darüber nachdenken, wie man den Weg dorthin gestalten und beschreiten sollte. Ein wenig Phantasie und etwas Mut, vor allem aber der Wille, etwas zu machen, sind freilich nötig.
Aus der Politik kam mit der Koalitionsvereinbarung der im vergangenen Herbst gewählten Staatsregierung ein so ermutigendes Signal wie seit langem nicht mehr. Der Kultur ist gleich das erste Kapitel gewidmet und darin werden wichtige Aspekte der Filmkultur benannt. Mehr noch: der Entwicklung der Medienlandschaft und des Filmschaffens widmen die Regierungsparteien in einem weiteren Kapitel so viel Aufmerksamkeit wie nie zuvor.
Einige der Vorhaben sind schon angegangen und umgesetzt. Die institutionelle Förderung der Filmkultur ist durch die Abgeordneten signifikant erhöht worden. Das Thema Audiovisuelles Erbe hat mit Unterstützung des Kultursenats endlich die dringend nötige Aufmerksamkeit bekommen.
Ebenso wie die Probleme für die Filmschaffenden der Region. Auch von den kulturellen und wirtschaftlichen Partnern der Filmbranche kommen deutliche Zeichen einer gemeinsamen Entwicklungsbereitschaft.
Der Mitteldeutsche Rundfunk ist in produktiven Gesprächen mit Filmschaffenden und Produzenten – auch dem Filmverband Sachsen. Der Mitteldeutschen Medienförderung ist die nachhaltige Unterstützung der regionalen Szene vordringlicher denn je. In der Sächsischen Landesanstalt für privaten Rundfunk und neue Medien wird intensiv nachgedacht, wie die Stärken der hiesigen privaten Fernsehveranstalter gemeinsam mit denen der benachbarten Produzenten befördert werden könnten, ohne die zweifelsohne weiter bestehenden, vielfältigen Probleme zu übersehen – all das gibt durchaus Grund zur Zuversicht. Aber es sind zunächst voneinander unabhängige, pragmatische Ansätze.
Was fehlt, sind ein beschriebenes, übergreifendes Ziel und eine Entwicklungsstrategie, um es zu erreichen. Oder erst mal noch offener: Visionen. Über diese wollen wir sprechen – mit Medienpolitikern, Förderern, Auftraggebern und nicht zuletzt den Machern selbst.
Wir wünschen uns einen ideenreichen, wagemutigen, lebendigen und spannenden Dialog. Vielleicht ja sogar wie es im Brockhaus steht: »V. treten häufig in ekstatisch-religiösen Zuständen auf und sind oft mit Prophezeiungen verbunden.
Programm
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12:30 Uhr
Einlass
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13:00 Uhr
Eröffnung
- 13:30 Uhr Präsentation der AG Animationsfilm
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14:15 Uhr
FairTV
WAS IST FAIR? über die Angemessenheit von Honoraren in der Film- und Fernsehbranche: 3 Modelle anschließend: Kaffeepause - 15:15 Uhr Bürgschaften, Kredite, Möglichkeiten Bürgschaftsbank Sachsen und Sparkasse Leipzig im Gespräch (Schillersaal) Ludwig Kameraverleih präsentiert SONY PXW-FX 7 (Aussengelände)
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16:00 Uhr
Fishbowl: Visionen für Sachsen
mit: MDM-Chef Manfred Schmidt, SPD-Fraktionschef Dirk Panter, Staatssekretär Uwe Gaul (SWMK), Tina Illgen (AVANGA Filmproduktion), Joachim Günther (1. Vorsitzender Filmverband Sachsen) u. a.
Moderation: Sonya Winterberg - 18:00 Uhr Ausklang am Grill mit Becherovka & mit dem Dreh-Frei-Bier Stammtisch.
23. Juni 2015
Mediencampus Villa Ida
Poetenweg 28, 04155 Leipzig
Eintritt frei
Filmverband Sachsen e.V.
Tel.: 0351 31 540 630
Fax: 0351 31 540 635