Das Filmerbe zu bewahren, ist angesichts seiner akuten Gefährdung ein aktuelles und dringendes Anliegen der Kulturpolitik und zahlreicher Initiativen. Dabei stellt sich die Frage: Was ist erhaltenswert, nach welchen Kriterien wird ausgewählt, und wer legt diese fest? Welche Bestände haben angesichts der Liste der 500 filmhistorisch wertvollen und förderungswürdigen Filme des Deutschen Kinematheksverbundes eine Chance auf Bewahrung? Inwiefern und wie sind regionales und Amateurfilmschaffen zu erhalten? Und was hat das kulturelle Erbes einer Minderheit mit der Mehrheitsgesellschaft zu tun, wer steht hier in der Verantwortung, mit welchen Herausforderungen und Chancen?
Wir laden Sie herzlich ein, diese Fragen am 7. und 8. November 2017 im Rahmen des FilmFestival Cottbus auf dem Symposium „Filmerbe bewahren. Die unsichtbare Geschichte der Sorben/Wenden“ mit Vertreterinnen und Vertretern aus Politik, Wissenschaft und Filmbranche sowie sorbischer Institutionen zu diskutieren.
Es erwarten Sie Fachvorträge zum Umgang mit Filmerbe und zur Archivierung von Kulturgut, die Vorstellung einer unbekannten Filmgeschichte, die Präsentation eines Pilotprojekts zur Digitalisierung regionaler Filmbestände in Sachsen, ein Best-Practice-Beispiel aus Nordrhein-Westfalen, ein Panel zum Thema „Minderheitenschutz für Filme?“ und Filmvorführungen.
Eine Vernissage führt in die Gegenwart: Die junge Lausitzer Künstlerin Frauke Rahr hinterfragt in ihrer Videoinstallation „Besuch in der Heimat“ die mediale Konstruktion von Stereotypen.
Eine Veranstaltung des FilmFestival Cottbus und Filmverband Sachsen in Kooperation mit der Stiftung für das sorbische Volk.
Gefördert vom Sächsischen Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst.
http://www.symposium-filmerbe.de/Ausführliches Programm | PDF
Dienstag, 7. November
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10:30 Uhr
Anmeldung
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11:15 Uhr
Keynote
Indigenes Kulturerbe als Aufgabe der Mehrheitsgesellschaft
Werner Měškank
Kurator Wendisches Museum (Cottbus) -
11:30 Uhr
Vortrag mit Filmbeispielen
Der sorbische Film – der große Unbekannte?
Vortrag mit Filmbeispielen
Daniel Kubik
Medienwissenschaftler (Cottbus) -
12:45 Uhr
Vortrag
Sorbisches archivieren: Bestandsaufnahmeund Herausforderungen der Zukunft
Wito Bejmak
Sorbisches Institut e.V./Serbski institut z.t.
Leiter Sorbische Zentralbibliothek und
Sorbisches Kulturarchiv (Bautzen) -
14:00 Uhr
Case-Study
Regionales Filmerbe: Beispiel Nordrhein-Westfalen
Dr. Ralf Springer
Leiter Bild-, Film- und Tonarchiv
Landschaftsverband Westfalen-Lippe (Münster) -
15:00 Uhr
Panel
Minderheitenschutz für Filme? Dr. Eva-Maria Stange
Staatsministerin für Wissenschaft und Kunst
im Freistaat Sachsen (Dresden) – angefragt
Dr. Ulrike Gutheil
Staatssekretärin für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg und
Beauftragte der Landesregierung für die Angelegenheiten der Sorben/Wenden (Potsdam)
Jan Budar
Direktor Stiftung für das sorbische Volk (Bautzen)
Dr. Ralf Forster
Filmhistoriker/Stellv. Sammlungsleiter
Filmmuseum Potsdam (Berlin/Potsdam)
René Pikarski
DEFA-Stiftung (Berlin)
Moderation: Dr. Grit Lemke
Autorin/Kuratorin (Berlin) -
17:00 Uhr
Vernissage
„Besuch in der Heimat“
Videoinstallation von Frauke Rahr, Medienkünstlerin
im Glad-House (Erdgeschoss) mit Get-together
Mittwoch, 8. November
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10:00 Uhr
Vortrag mit Filmbeispielen
Sicherung von audiovisuellem Erbe -ein sächsisches Modellprojekt
André Eckardt
Projektleiter „Audiovisuelles Erbe in Sachsen“ Filmverband Sachsen (Dresden)
sowie Gespräch mit André Eckardt, Dr. Toni Bruk, Regisseur, ehem. Leiter Filmstudio Sorabia (Bautzen), Wito Bejmak und Dr. Annett Brězan, Sorbisches Institut e.V./Serbski institut z.t. (Bautzen) -
12:00 Uhr
Offene Abschlussrunde
Zusammenfassung, Resümee und Ausblick -
14:00 Uhr
Programmeröffnung
Eröffnung des Programms Heimat | Domownja | Domizna
mit dem Film „Same Blod / Sami Blood / Samiblut“
Regie: Amanda Kernell, Schweden/Dänemark/Norwegen 2016, 110 min Filmvorführung und Gespräch über indigene Geschichte im Film im Glad-House-Saal
7./8. November 2017
Obenkino im Glad-House
Straße der Jugend 16
03046 Cottbus
Dr. Grit Lemke | Programmleitung Symposium | FilmFestival Cottbus